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Glossar

Audiopädagogischer Dienst 
Der Audiopädagogische Dienst bietet Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einer Hörbeeinträchtigung fachspezifische Beratung, Förderung und Unterstützung. In den meisten Kantonen wird ein Kind mit einer Hörbeeinträchtigung frühzeitig durch den Audiopädagogischen Dienst gefördert und unterstützt. Eltern werden begleitet, wie sie ihr Kind im Alltag
optimal unterstützen können.    


Audiopädagog:in 
Audiopädagog:innen verfügen über eine abgeschlossene pädagogische Grundausbildung und haben sich im 
Bereich Hörbehinderung weitergebildet. Die audiopädagogische Fachperson ist von Geburt an eine wichtige 
Begleitperson für das Kind und die Familie.    


Bilingualität 
Bilingualität für Menschen mit einer Hörbeeinträchtigung heisst, dass sie sich sowohl in Laut- wie 
Gebärdensprache ausdrücken können. Eine bilinguale Erziehung wird heute von den Fachleuten empfohlen.    

CI-Zentrum 
In der Schweiz gibt es mehrere CI-Zentren, in denen Kinder und Erwachsene betreut werden, die ein Cochlea-Implantat (CI) oder ein anderes Hör-Implantat erhalten. Ein interdisziplinäres Team im CI-Zentrum bietet von der Vorabklärung über die Operation bis zur lebenslangen Kontrolle alles an.      

Cochlea-Implantat 
«Cochlea» ist der lateinische Ausdruck für Hörschnecke. Das Cochlea-Implantat (CI) ist eine Hörhilfe für Menschen mit schwerer bis hochgradiger Innenohrschwerhörigkeit. Das CI umgeht die defekten Haarzellen im Innenohr und sendet Schallinformationen an den Hörnerv bzw. das Gehirn. Ein Cochlea-Implantat besteht aus zwei Komponenten: dem Implantat im Inneren und dem äusseren Sprachprozessor.   

Elternvereinigung 
2024 feiert die Schweizerische Vereinigung der Eltern hörgeschädigter Kinder (SVEHK) ihr 50-jähriges Jubiläum. Die SVEHK ist eine Selbsthilfegruppe für Eltern von Kindern mit Schwerhörigkeit oder Gehörlosigkeit. Die politisch und konfessionell unabhängige Elternvereinigung ist ein Dachverband, der aus Regionalgruppen gebildet wird.    

Ergänzte Laut-Sprache ELS 
Die Ergänzte Laut-Sprache ist eine Kommunikationsweise, bei der die mehrdeutigen Lippenbewegungen mit gleichzeitigen Fingerbewegungen einer Hand ergänzt und eindeutig werden.     

FM-Anlage 
FM bedeutet Frequenzmodulation. Eine FM-Anlage verbindet per Funksignal eine sprechende mit einer zuhörenden Person. Dabei wird der Empfang direkt über das Hörgerät oder Cochlea-Implantat geregelt. In der Schule ist es für Kinder mit einer Hörbeeinträchtigung eine grosse Hilfe, wenn die Lehrperson das Sendegerät trägt.    

Gebärdensprache 
Gebärdensprache ist eine voll ausgebildete natürliche Sprache, die visuell wahrnehmbar ist. Sie wird von Menschen mit Gehörlosigkeit oder Schwerhörigkeit zur Kommunikation genutzt. Es gibt auf der Welt zahlreiche verschiedene Gebärdensprachen.    

Gehörlosigkeit 
Es gibt verschiedene Sichtweisen, die Gehörlosigkeit zu definieren. Aus medizinischer Sicht spricht man dann von Gehörlosigkeit, wenn eine Person keine oder nur stark eingeschränkt Töne oder Geräusche wahrnehmen kann. Die Gehörlosengemeinschaft selbst definiert sich nicht über den Hörverlust, sondern ihre Sprache und Kultur. Im Mittelpunkt stehen die eigenen Stärken.     

Hörakustiker:in 
Hörgeräteakustiker:innen passen Hörgeräte individuell an. Sie führen Hörmessungen durch und beraten die Betroffenen.    

Hörbeeinträchtigung/-behinderung 
Der Begriff Hörbeeinträchtigung/-behinderung umfasst alle Formen einer Beeinträchtigung/Behinderung des Hörvermögens. Es wird kontrovers diskutiert, welche Begriffe am passendsten sind: Hörbehinderung, Hörbeeinträchtigung, Schwerhörigkeit, Gehörlosigkeit, Taubheit. Heute setzen sich oft Begriffe wie «Menschen mit einer Hörbeeinträchtigung» durch. Sie weisen darauf hin, dass der Mensch nicht auf die Hörbeeinträchtigung reduziert wird.       

Hörgeräte 
Das Hörgerät ist ein technisches Hilfsmittel für Menschen mit einer Hörminderung, um die Hörschwäche auszugleichen. Das Mikrofon des Hörgeräts nimmt die akustische Umgebung auf und wandelt den Schall in elektrische Signale um. Dabei gibt es verschiedene Hörsysteme wie Hinter-dem-Ohr- oder Im-Ohr-Hörgeräte. Leider herrscht immer noch die Meinung vor, dass ein Hörgerät versteckt werden soll, was wenig hilfreich ist und die Beeinträchtigung unsichtbar macht.    

Hörscreening 
Das Hörscreening bei Neugeborenen zeigt, ob das Kind normal hören kann. Eine kleine Sonde wird in den Gehörgang des Kindes geschoben, dies dauert nur wenige Minuten und ist schmerzlos. Das Hörscreening sollte bei allen Babys auf beiden Ohren durchgeführt werden. Die Krankenkasse bezahlt diesen Test.    

Inklusion 
Inklusion heisst, dass jeder Mensch gleichberechtigt und selbstbestimmt an der Gesellschaft teilhaben kann. Die Gesellschaft ist aufgefordert, Strukturen zu schaffen, damit Menschen mit und ohne Behinderung ein wertvoller Teil der Gesellschaft sind.  

Lippenlesen 
Beim Lippenlesen wird das Gesprochene anhand der visuellen Wahrnehmung der Lippenbewegung erfasst. Es wird auch als «Absehen vom Mund» bezeichnet. Nur ca. 15% der Laute sind eindeutig am Mundbild zu erkennen. Lippenlesen wird meist in Kombination mit Hörhilfen angewandt.    

Taubheit 
Taubheit wird synonym zu Gehörlosigkeit benutzt. Heute gibt es wieder mehr Betroffene, die es bevorzugen, taub genannt zu werden. Die Verbindung zum früher verwendeten, falschen und abwertenden Begriff der Taubstummheit muss dabei gekappt werden.    

Schule 
Heute werden viele Kinder mit einer Hörbeeinträchtigung integriert geschult. Es gibt in der Schweiz einzelne Schulen mit einem spezifischen Bildungsangebot, gerade für ältere Kinder. Auf der Website audiopädagogik.ch findet sich eine gute Übersicht.   

Schwerhörigkeit 
Als Schwerhörigkeit bezeichnet man eine Minderung des Hörvermögens. Sie reicht von einer geringfügigen Beeinträchtigung bis zu einer an Gehörlosigkeit grenzende Beeinträchtigung. Eine Schwerhörigkeit kann vorübergehend oder dauerhaft sein. Sie kann angeboren sein oder sich im Verlaufe des Lebens entwickeln.